Bienenköniginnen im Versandkäfig mit begleitbienenAllgemein zu beachten ist:

  • Königin möglichst bald ohne Begleitbienen zusetzen.
  • Königin 24 Stunden unter festem Verschluss lassen, danach die Sicherungslasche der Futterkammer vom Käfig entfernen, damit sich die Bienen den Zugang zur Königin frei fressen können.
  • Keine Nachschau halten vor Ablauf von wenigstens 10 Tagen.
  • Ableger oder Kunstschwarm nur aus intakten, gesunden Völkern bilden, da sonst jeder Erfolg infrage gestellt wird.
  • Austausch von Königinnen nur von / bei Weisel richtigen Völkern


Neuimkern ist nur das Zusetzen im Brutableger und Kunstschwarm zu empfehlen. Hinweise für die Bildung von Brutablegern und Kunstschwärmen sowie Vorbereiten von Bienenvölkern siehe weiter unten.


Wir freuen uns, dass Sie von uns Königinnen beziehen möchten, wir bitten sie, die folgenden Zeilen aufmerksam zu lesen.


Mitglieder des Vereins Varroaresistenzzucht e.V. haben bereits 2016 mit der Auslese auf Varroaresistenz begonnen. Besonders beachtete Auslesekriterien sind Sanftmut, Wabensitz, Schwarmträgheit, Wabenbau, Honigstapelung, Hygieneverhalten und Varroaresistenz (SMR/VSH - Verhalten).
Sie können daraus erkennen, dass wir bestrebt sind, Ihnen eine Königin mit möglichst guten Erbeigenschaften zu liefern. Unsere Kundenbefragungen haben uns darin bestärkt, dass wir die von den Imkern gewünschten Eigenschaften mit unseren Königinnen erfüllen. Die Bezieher unserer Königinnen sind nach der Kundenbefragung auch mit dem Service (Bearbeitung der Bestellung, Beratung, Lieferung, etc.) zufrieden. Nur von sehr wenigen Imkern haben wir eine negative Rückmeldung erhalten. Die meisten Imker und Imkerinnen waren mit den Leistungseigenschaften unserer Königinnen sowie der Lieferung zufrieden.

Trotz aller Umsicht und Sorgfalt kann es vorkommen, dass die Eigenschaften einmal nicht so optimal sind (z.B. Verhalten des Volkes ist etwas unruhig) oder es Probleme bei der Lieferung gab. Wir möchten Sie daher ganz herzlich bitten, uns auch unabhängig von einer Kundenbefragung mitzuteilen, wenn Sie – aus welchen Gründen auch immer – nicht zufrieden mit der Königinnenlieferung bzw. deren Eigenschaften sind. Wir werden diese Rückmeldungen in unserer Zuchtarbeit berücksichtigen. Sie dürfen uns auch gern mitteilen, wenn Sie rundherum mit den Königinnen zufrieden sind.


Hinweise für die Bildung von Brutablegern und Kunstschwärmen sowie Vorbereiten von Bienenvölkern zum Zusetzen der Königin


a) in den Brutableger (schnelle und sichere Methode)
b) in den Kunstschwarm (sehr sichere Methode, für Anfänger empfohlen)
c) in das Volk (nur für erfahrene Imker)

zu a):
Am Vormittag entnimmt man einem oder mehreren Völkern gedeckelte und schlüpfende Brutwaben (mind. 3 oder 2 Stück bei Großwaben - Dadant, DNM 1 1/2) mit den anhängenden Bienen und bildet in einer neuen Beute einen Ableger. Als Deckwaben gibt man auf jede Seite eine Futterwabe. In einer Leerwabe wird Wasser gereicht. Auf Pollen sollte geachtet werden. Von offenen Brutwaben fegt man zusätzlich noch so viele Bienen dazu, dass die Waben auch nach dem Abflug der Flugbienen gut belagert sind. Dann lässt man den Ableger mind. 3 - 4 Stunden mit offenem Flugloch stehen - max. bis zum Abend - bevor man die Königin zugibt. Jetzt kann das Volk evtl. an einen neuen Standort gebracht werden. Die Königin sollte 24 Stunden unter festem Verschluss bleiben, der dann durch einen Zuckerteigverschluss ersetzt wird.
Die Kontrolle auf Weiselrichtigkeit erfolgt frühestens nach einer Woche. Erst nachdem die Königin angenommen wurde, sollte gefüttert werden.

zu b):
Aus einem oder mehreren Völkern werden etwa 1,5 kg Bienen in eine Schwarmkiste gefegt (auch eine normale Beute kann verwendet werden). Am besten eignen sich Jungbienen oder Bienen aus dem Honigraum. Wenn Brutwaben abgefegt werden, sollte man darauf achten, dass die Königin nicht mit abgefegt wird. Damit die Bienen nicht zu sehr auffliegen, können sie mit Wasser angesprüht werden. Nach 2 - 3 Stunden wird der Kunstschwarm in eine Beute auf Mittelwände oder ausgebaute Waben geschlagen. Gleichzeitig wird die Königin unter festem Verschluss zugesetzt. So vorbereitet wird der Kunstschwarm mindestens 24 Stunden kühl und dunkel gestellt. Nach dieser Dunkelhaft wird der Kunstschwarm in der schon anbrechenden Abenddämmerung auf seinen neuen Standort verbracht (mind. 3 km entfernt) und der feste Verschluss beim Versandkäfig durch einen Zuckerteigverschluss ersetzt. Man füttere den Kunstschwarm gleich beim Einschlagen in die Beute mit Futterteig. Damit Mittelwände zügig und schön ausgebaut werden, wird ab dem 3. Tag flüssig gefüttert. Nachschau wie beim Brutableger.

Zu c):
Einem Volk darf nur dann eine Königin zugesetzt werden, wenn es weisellos ist, also auch keine unbegattete Königin besitzt. Auch die Möglichkeit, aus offener Brut Weiselzellen zu ziehen, darf nicht gegeben sein. Darum sollte die alte Königin 9 Tage vor dem geplanten Zusetztermin entfernt werden. Nach 9 Tagen bricht man alle Nachschaffungszellen gründlich aus und setzt die neue Königin zu (24 Stunden unter festem Verschluss). Nach dieser Frist wird der feste Verschluss durch Zuckerteig ersetzt.

Königinnen zusetzen mit

Zweitschlupfzelle: ist eine gute Erfindung, funktioniert jedoch nur sicher mit frisch geschlüpften wenige Stunden alten Königinnen. Gut geeignet zum einsetzen einer Königin in Begattungseinheiten. Zu dem Zeitpunkt kann man sie aber auch genauso direkt auf die Wabe laufen lassen. Eine Zweitschlupfzelle wird innerhalb 2-5 Minuten von der Königin und den Arbeiterinnen geöffnet.

Zusatzkäfig / Versandkäfig: dazu muss die Einheit unbedingt frei von offener Brut sein. Also mindestens 9 Tage vor Ankunft erstellen und dann die Nachschaffungszellen brechen, es darf keine übersehen werden und besonders die Randbereiche sind auf Larven zu kontrollieren, da die Bienen hier gern Larven kühler halten und diese dann vor der neuen Königin bevorzugt werden!

Kunstschwarm: mit einem Kunstschwarm kann man fast nichts verkehrt machen. Dazu benötigt man Bienen aus mindestens 3, besser 5 Honigräumen, ca. 1,5 kg Bienen und kehrt diese dann zusammen in einen Behälter. Beim Abfegen werden die Bienen nass gemacht. Als Kunstschwarm - Behälter haben sich gut Papierkörbe aus Streckmetall bewährt. Die Königin kommt direkt im Versandkäfig dazu. Im Behälter oder direkt auf die Gaze von außen kommt ein faustgroßes Stück Futterteig. Der Kunstschwarm kommt dann für 3 Tage in einen kühlen, dunklen Raum. Ist kein kühler Raum vorhanden, hilft ein feuchtes Tuch über den Behälter. Nach den drei Tagen kann der Kunstschwarm in eine Beute eingeschlagen werden, die mit Mittelwänden bestückt ist. Die Königin kommt im Käfig dazu. Am nächsten Tag wird sie zum Ausfressen freigegeben. Sofort nach dem Einschlagen wird flüssig gefüttert. Durch die Dunkelhaft verlieren die Bienen ihr Gedächtnis und fliegen nicht zu ihrer alten Beute zurück. Zusätzlich ist aller aus dem alten Volk mitgebrachte Honig im Honigmagen der Bienen verbraucht und der Kunstschwarm startet "Keimfrei".

Königin tauschen: gelingt einem in der Hochsaison von Juli bis August kaum, je stärker das Volk, umso höher das Risiko. Wir z.B. lasse hochwertige Königinnen in einem Mini Plus legen und setzen dann das Mini-Plus als Einheit dem Volk zu. Das geschieht am besten durch Aufsetzen der Mini-Plus Einheit. Zwischen Mini-Plus und dem weisellosem Volk kommt eine Lage Zeitungspapier in das kleine Löscher gestochen werden. Von da aus beginnen die Arbeiterinnen das Papier abzunagen und so ist eine Vereinigung der beiden Volksteile schnell erfolgt. Nach 10 Tagen wird das Mini entfernt. Achtung, oft sitzt die Königin noch in dem Mini.

Drohnenbrütiges Volk sanieren: Das gelingt am besten mit zwei Königinnen, einer alten und einer jungen. Das drohnenbrütige Volk wird als Erstes einige Meter, vom Flugloch abgewandt, komplett abgefegt (Drohnenmütterchen können nicht fliegen). Am Standplatz des Volkes wird eine neue Beute mit Waben, Futterwaben und einigen Mittelwänden aufgestellt. Es darf keine Brut vorhanden sein. Zwischen die Waben, in der gleichen Wabengasse, werden die zwei Königinnen so weit wie möglich voneinander entfernt unter Verschluss eingehängt. Nach ein bis zwei Tagen kann die junge Königin zum Ausfressen freigegeben werden. Die alte Königin wird nach einer Woche, bei der ersten Kontrolle entfernt.
Es sind noch weitere Varianten zur Sanierung von Drohnenbrütigen Völkern möglich. Aber eine 100%´ige Variante ist nicht bekannt, es bleibt ein Restrisiko.

Zusetzen mit Alkohol: Derzeit stehen Versuche zum Einweiseln mit Alkohol an, so wie es uns die älteren Imker unter uns bereits seit jeher erzählt haben (der Alkohol ist nicht für den Imker). Diese Methode ist noch in der Erprobung und sollte nicht einfach nachgemacht werden, da mit Alkohol zur falschen Zeit auch das Volk ganz schnell zum Opfer der Räuberbienen werden kann. Gerade Einheiten ohne Königin sind dafür besonders anfällig und durch den Einsatz von Alkohol können sie nicht mehr zwischen eigenen und stockfremden Bienen unterscheiden.

Ausführliche Beschreibung Zusätzen von Königinnen, Merkblatt 9 - Zentralvorstand Fachrichtung Bienen -